Martin Ehrenhauser wird sich am 1. März 2014 für einen der beiden vorderen Listenplätze beim Gründungskonvent der Wahlallianz EUROPA ANDERS der Wahl stellen. EUROPA ANDERS ist ein Wahlbündnis zwischen KPÖ, Piratenpartei und Der Wandel, das im Jänner 2014 beschlossen wurde. Das Wahlbündnis wurde vorerst für die EU-Wahl bei aller Unabhängigkeit der beteiligten Parteien beschlosse, um den Einzug und die Mandatshürde von 4 % gemeinsam zu schaffen und die gesetzten Ziele vor allem im sozialen, wirtschaftlichen und Online-Bereich umzusetzen.

» Ehrenhauser will für Europa anders ins EU-Parlament (derstandard.at)
» „Europa anders“: Martin Ehrenhauser im Interview (profil)

Ehrenhauser wird als parteiunabhängiger Kandidat ins Rennen gehen.

Martin Ehrenhauser
martin_ehrenhauserEhrenhauser wurde 1978 in Linz geboren. Nach einer Kochlehre startete er ein MBA-Studium an der Uni Linz. Ehrenhausers berufliche Stationen waren bei Österreich Werbgun, Austria Center und bei der ÖH.

2007-2009 arbeitete Ehrenhauser bei Dr. Hans-Peter Martin und organisierte u.a. die Protestwoche „Demokratie-Zelt“ gegen den Vertrag von Lissabon am Wiener Ballhausplatz. 2009 war er auf operativer Ebene für den Wahlkampf der Liste Martin zuständig.

2009 schaffte Ehrenhauser mit der Liste Martin den Einzug ins Europaparlament und ist seit dem fraktionsfreies Mitglied des EU-Parlaments und Mitglied im Haushaltskontrollausschuß, im Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigungspolitik und in der parlamentarischen Delegation für Beziehungen zu Iran. Ehrenhauser ist nach dem Ausscheiden aus der Liste Martin parteilos. 2013 kündigte er eine Unterstützung für die Wahlallianz EUROPA ANDERS an.

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Quelle (Bild und Text): ehrenhauser.at

Ehrenhauser ist derzeit parteiunabhängiges und fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments. Sein Einzug gelang ihm mit der Liste Martin, die bei der EU-Wahl 2009 auf 17.7 % und drei Mandate gekommen ist (Hans-Peter Martin, Angelika Werthmann und Martin Ehrenhauser). Während Hans-Peter Martin eine Wiederkandidatur plant, zog Angelika Werthmann eine Kandidatur als Kandidatin bei NEOS zurück – weitere Pläne sind derzeit nicht bekannt.

EUROPA ANDERS auf neuwal.com bisher
» EUROPA ANDERS: Die Wahlallianz von KPÖ, Piratenpartei und Der Wandel
» „Für ein Europa, in dem die Menschen das sagen haben“, Christopher Clay zum Wahlbündnis
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» Entscheidung bei der Piratenpartei über das Wahlbündnis mit KPÖ und Der Wandel: Bündnis angenommen.
» Wahlbündnis KPÖ, Piratenpartei, Der Wandel: Kooperationsvereinbarung
» Wahlbündnis KPÖ, Piratenpartei, Der Wandel? Noch ist nichts spruchreif. #eu14

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Bildquelle: Facebookseite Martin Ehrenhauser

neuwal hat Martin Ehrenhauser, der derzeit in Hamburg am Linken Parteitag teilnimmt, kurz nach Bekanntwerden seiner Kandidatur nach seiner Motivation und seinen Ideen in Form eines E-Mail-Interviews gefragt.

Dieter Zirnig (neuwal.com): Herr Ehrenhauser, Sie werden für „Europa anders“ für einen der beiden ersten Listenplätze kandidieren. Welche Ideen, Kompetenzen und Erfahrungen bringen Sie dafür mit?

Ich wünsche mir ein Europa, in dem Chancen und Vermögen gerecht verteilt werden, in dem den Menschen vor Lampedusa die Hand gereicht wird. Ein Europa, in dem demokratisch und transparent Entscheidungen getroffen werden und nicht der postdemokratische Exekutivföderalismus prolongiert wird.

Ein Europa, dass keine Kriege für Öl unterstützt sondern aktive Friedenspolitik betreibt. Ich wünsche mir ein Europa, dass Menschen nicht pauschal als Terroristen verdächtigt und permanent überwacht, sondern eine partizipative und vertrauensvolle Beziehung zu den Bürgern pflegt. Aber wünschen alleine reicht nicht, man muss dafür schon auch hart arbeiten.

Wieso sollten Sie als Spitzenkandidat für Europa anders gewählt werden?

Das Wichtigste für diese Funktion ist, dass zwischen den KandidatInnen und Mitgliedern eine vertrauensvolle Beziehung existiert und die KandidatInnen inhaltlich überzeugen. Ob ich das sein kann, entscheiden alle TeilnehmerInnen beim Gründungskonvent am 1. März.

Was motiviert Sie dabei ganz besonders?


Mit engagierten, sozialen und sympathischen Menschen im Team an einem gemeinsamen Ziel arbeiten zu dürfen.

Welche engagierten Schritte haben Sie bereits auf europäischer Ebene im EU-Parlament unternommen?


Ich war in unterschiedlichen Themenbreichen aktiv. Netzpolitik und Datenschutz, Transparenzregister, Whistleblowerschutz, Haushaltskontrolle und auch Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Was wäre ein Versuch wert neu auszuprobieren?


Den postdemokratischen Exekutivföderalismus in Europa in eine gerechte, solidarische, transparente und friedliche Demokratie zu verwandeln.

Blicken wir fünf Jahre voraus: Woran würden Sie merken, dass Sie mit ihrer Kandidatur erfolgreich waren?

Die herkömmliche Politik will uns so viele Entscheidungen als alternativlos verkaufen und lügt uns damit eiskalt ins Gesicht. Sollten wir es schaffen, unsere Idee von einem anderen Europa einer breiten Öffentlichkeit als Alternative zugänglich zu machen, dann wäre das bereits ein kleiner Erfolg. Darüber hinaus würde ich gerne viele KFZ-MechanikerInnen und viele Köche davon überzeugen, dass EUROPA ANDERS für sie hart arbeitet, während das High-Society-Mitglied H.C. Strache sich mit seiner Rolex-Uhr im Luxus-Urlaub bräunt.